Schriftzug "Big Data" auf Platine

Grafik: Maksim Kabako © 123RF.com

Niemals zuvor wurden so viele Daten erhoben und gespeichert. Mithilfe von Algorithmen lassen sich in kürzester Zeit neue Zusammenhänge und Muster menschlichen Verhaltens erkennen. Den Anwendungsmöglichkeiten dieser Big Data-Analysen sind kaum Grenzen gesetzt. Sie können uns dabei helfen, die Welt besser zu verstehen. Zugleich verändern sie die Sicht auf die Freiheit und die Selbstbestimmung des Einzelnen in der digitalen Gesellschaft.

Demokratie leben heißt selbstverständlich auch, Entwicklungen der digitalen Gesellschaft zu verstehen. Die Landeszentrale für politische Bildung NRW lädt Sie ein, auf dem diesjährigen „NRW-Forum: Zukunft Demokratie“ über die politischen Auswirkungen von Big Data-Analysen zu diskutieren.

Welche Folgen für unsere politische Willensbildung zeichnen sich ab? Welche Herausforderungen liegen in Big Data-Analysen für unser Gemeinwesen? Wie viel Transparenz und Regulierung von Algorithmen ist auf politischer Ebene einzufordern? Bedarf es einer neuen digitalen Ethik im politischen Handeln und in der politischen Bildung?

Das NRW-Forum richtet sich an professionell politisch Handelnde, Erwachsenenbildner und interessierte Bürgerinnen und Bürger und wird veranstaltet in Kooperation mit dem Grimme-Institut. Wir würden uns sehr freuen, Sie bei der Veranstaltung am 7. Dezember 2015 im Landtag von Nordrhein-Westfalen begrüßen zu dürfen.

 

Maria Springenberg-Eich

Programm

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Das Faltblatt zur Veranstaltung mit Programm: PDF zum Download.

Hashtag: #ZuDe15

09:30
Einlass

Empfang und Kaffee.

10:00
Begrüßung & Einspieler

Begrüßung durch Maria Springenberg-Eich, Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung NRW.

10:10
Eröffnung

Eröffnungsgespräch mit Christina Kampmann, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.

10:20
Vortrag

„Big Data und die Freiheit des Individuums in der Demokratie“ – Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Mayer-Schönberger (Universität Oxford).

Prof. Dr. Mayer-Schönberger fragt zum Auftakt nach den Chancen und Risiken von Big Data für unser Gemeinwesen und das Individuum. Datenbasierte Vorhersagen können helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, aber auch Menschen zukünftige Verhaltensweisen unterstellen. Sicherheit und Vorhersehbarkeit können auf Kosten von Freiheit und Selbstbestimmung gehen.

11:00
Fragen & Diskussion
11:30
Ein Kommentar…

zu Politik & Big Data von Comedian Frank Eilers.

11:50
Vorstellung der Sessionthemen

Vorstellung der
Session A: Digitale Ethik und politische Kommunikation 4.0 – Moderator: Steffen Grimberg
Session B: Digitales Recht und Markt 4.0 – Moderator: Jan Hendrik Becker

12:00
Mittagspause
13:00
Session A: Digitale Ethik & politische Kommunikation 4.0

Julius van de Laar (Kampagnen- und Strategieberatung, Berlin)

Dr. Philipp Richter (Universität Kassel)

Spätestens der letzte Präsidentschaftswahlkampf in den USA zeigte deutlich: Big Data-Analysen beeinflussen die politische Willensbildung, etwa durch passgenaue Wähleransprache. Kann durch den Einsatz von Big Data die Kommunikation mit Bürgern verbessert werden, kann sie sogar ein Mittel gegen Politikverdrossenheit sein? Welche Beispiele aus den USA gibt es und lassen sich diese auf die deutschen Verhältnisse übertragen? Welche Auswirkungen hat Big Data auf den demokratischen Diskurs? Können durch Big Data politische Prozesse transparenter gemacht werden? Welche Chancen liegen darin für die politische Bildungsarbeit?

Moderator: Steffen Grimberg

13:00
Session B: Digitales Recht & Markt 4.0

Dhyan Borghoff (nugg.ad AG – Predictive Behavioral Targeting)

Helga Zander-Hayat (Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V.)

In der Wirtschaft werden Big Data Analysen seit Jahren eingesetzt, um das Konsumentenverhalten zu beobachten und die Kundenansprache zu optimieren: Data Driven Advertising, Empfehlungssysteme, Kreditscoring und personalisierte Preisgestaltungen zählen zu den eingesetzten Verfahren auf den digitalen Marktplätzen.
Haben Verbraucherinnen und Verbraucher noch die Kontrolle über die Verwendung und Verarbeitung ihrer Daten? Entstehen durch Algorithmen soziale Benachteiligungen im Hinblick auf den Zugang zu Waren und Diensten? Fördern individualisierte Angebote, beispielsweise im Versicherungssektor, die Entsolidarisierung oder tragen sie zu einer gerechten Kostenverteilung in der Gesellschaft bei? Wie kann die Politik hier regulieren und steuern?

Moderator: Jan Hendrik Becker

14:30
Grußwort & Abschlussdiskussion

Grußwort von
Carina Gödecke – Präsidentin des Landtags NRW

Über Folgen und Handlungsräume für Politik und politische Bildung diskutieren:
Dr. Marc Jan Eumann – Staatssekretär für Europa und Medien NRW
Birgit Kimmel – EU-Initiative klicksafe.de / LMK
Thomas Krüger – Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung
Kai Schlieter – Autor des Buches „Die Herrschaftsformel“

Moderator: Jan Hendrik Becker

 

16:00
Ausklang & Imbiss

Personen

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Dhyan Borghoff

Dhyan Borghoff, Jahrgang 1961, bildet als Targeting Solution Manager am Standort Köln die Schnittstelle für nugg.ad Kunden, vor allem aus dem Agentur- und Advertiserumfeld. Borghoff ist seit 2010 beim Marktführer nugg.ad tätig. Zuvor war er unter anderem Verkaufsleiter bei Haacke-Haus GmbH + Co KG und Geschäftsführer der TANDEM Lagerhaus und Kraftverkehr Kunst GmbH.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Stand-up Comedian, Moderator und Podcaster (Bright New Future). Auf Konferenzen und Unternehmensveranstaltungen ist er ein gern gesehener Speaker zu den Themen Neue Arbeitswelt, Zukunft und Innovation.

Marc Jan Eumann

Dr. Marc Jan Eumann ist Staatssekretär für Europa und Medien in Nordrhein-Westfalen.

Carina Gödecke

Carina Gödecke ist die Präsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen.

Christina Kampmann

Christina Kampmann ist Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Birgit Kimmel

Pädagogische Leitung EU-Initiative klicksafe, Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland Pfalz. Dipl. Erziehungswissenschaftlerin, mit den Schwerpunkten Interkulturelle Bildung, Erwachsenenbildung und Medienpädagogik. Bis 1996 mehrere Jahre tätig in den Bereichen Kinderpsychiatrie, Heimerziehung und Kindertagesstätte. Bis 2002 Mitarbeiterin im Zentrum für empirische pädagogische Forschung der Universität Landau. Mitglied im Beirat des Instituts für Digitale Ethik.

Thomas Krüger

Thomas Krüger ist seit Juli 2000 Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Von 1991 bis 1994 war er Senator für Jugend und Familie in Berlin. Als Mitglied des Deutschen Bundestages war er in den Jahren 1994 bis 1998 aktiv. Seit 1995 ist Thomas Krüger Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes und seit 2012 zweiter stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM).

Kai Schlieter

Kai Schlieter ist Soziologe (M.A.) und Sozialpädagoge (Dipl.) und leitet das Ressort Reportage & Recherche der Tageszeitung taz. Im September 2015 erschien sein Buch „Die Herrschaftsformel. Wie Künstliche Intelligenz uns berechnet, steuert und unser Leben verändert“. 2014 wurde er mit dem Journalistenpreis „Der lange Atem“ ausgezeichnet und erreichte die Endauswahl des Henri-Nannen-Preises in der Kategorie „investigative Recherchen“. 2013 war er für den Reporterpreis nominiert, 2012 war er auf der Shortlist des Henri-Nannen-Preises in der Kategorie „Dokumentation“.

Viktor Mayer-Schönberger

Dr. Viktor Mayer-Schönberger ist Professor für Internet Governance and Regulation am Oxford Internet Institute der Universität Oxford. Er veröffentlichte 10 Bücher, darunter – zusammen mit Kenneth Cukier – der internationale und in 20 Sprachen übersetzte Bestseller “Big Data – Die Revolution, die unser Leben verändern wird”. Er ist Autor von über einhundert Artikeln und Buchbeiträgen, Mitglied in verschiedenen Gremien und Berater von Regierungen, Unternehmen und NGOs zu Themen der digitalen Gesellschaft.

Maria Springenberg-Eich

Maria Springenberg-Eich leitet die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen seit 2004. 1986 wechselte sie vom DGB-Bundesvorstand ins Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen. Sie war hier in den unterschiedlichsten Aufgabenfeldern tätig; zum Schluss leitete sie das Strategiereferat. Maria Springenberg-Eich hat Wirtschaftswissenschaften studiert, ist verheiratet und Mutter einer Tochter. Als engagierte Bürgerin hilft sie jungen Menschen und Flüchtlingen ihren Weg in die Gesellschaft zu finden. Fragen von Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs, konkrete Mitgestaltung der repräsentativen Demokratie und Mitbestimmung stehen bis heute im Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Philipp Richter

Dr. Philipp Richter ist wiss. Mitarbeiter der Universität Kassel am Fachgebiet Öffentliches Recht bei Prof. Dr. Roßnagel und Geschäftsführer der Projektgruppe verfassungsverträgliche Technikgestaltung (provet). Seine Dissertation verfasste er zu den verfassungsrechtlichen Anforderungen für demokratische Wahlen im Internet. Seine Forschungsschwerpunkte sind Datenschutz, neue Überwachungstechniken, insb. Big Data und ihre Auswirkungen auf die Demokratie. Er untersuchte den US-Wahlkampf 2012 und veranstaltete eine Tagung zu Big Data und demokratischer Willensbildung.

Julius van de Laar

Julius van de Laar ist als Kampagnen- und Strategieberater für Profit und Non-Profit Organisationen tätig. Nach dem Studium der Politik- und Kommunikationswissenschaften in den USA engagierte sich van de Laar zwei Jahre als hauptamtlicher Wahlkämpfer im Präsidentschaftswahlkampf für Barack Obama. Nach dessen Wahlsieg brachte er seine Erfahrungen als externer Berater in den deutschen Bundestagswahlkampf 2009 ein. Auch den zweiten Wahlkampf Obamas hat er in den USA als Stabsleiter in Ohio unterstützt.

Helga Zander-Hayat

Helga Zander-Hayat ist Rechtsanwältin und leitet bei der Verbraucherzentrale NRW e.V. den Bereich Markt und Recht, in der auch einer der Marktwächter „Digitale Welt“ mit dem Schwerpunktthema „Nutzergenerierte Inhalte“ angesiedelt ist. Sie ist Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen beim BMJV.

Anmeldung

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Eine Anmeldung für das NRW-Forum: Zukunft Demokratie am 7. Dezember 2015 im Landtag NRW ist leider nicht mehr möglich. Die Veranstaltung ist ausgebucht.

 

Bitte bringen Sie zum Einlass in den Landtag einen gültigen Lichtbildausweis mit.
Hinweise zur Anreise finden Sie auf der Seite Anfahrt und Wegbeschreibung des Landtags NRW.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!